Informationen zu Schnellmannshausen

Geschichte

Blick auf Schnellmannshausen vom Breitenberg

Erstmals wurde Schnellmannshausen im Jahr 876 in einer Urkunde Ludwigs des Deutschen als Snelmunteshusa(siehe Ortsname) erwähnt. Die nächstfolgende Erwähnung des Ortes war im Jahr 1104.

Schnellmannshausen wurde als Straßendorf angelegt, es entstand entlang des Schnellmannshäuser Baches. Unweit des heutigen Ortes bestand die Kleinsiedlung Hilvershausen am Weg nach Schrapfendorf. Sie ist ebenso wie Reinboldshausen (Richtung Treffurt) bereits seit dem Dreißigjährigen Krieg eine Wüstung. Das Tal von Schnellmannshausen gehörte im nördlichen Teil bis 1336 zum Herrschaftsgebiet der Herren von Treffurt, im südlichen Teil herrschten zunächst die Grafen von Orlamünde, sie verkauften diesen Streubesitz an die Thüringer Landgrafen, Schnellmannshausen gehörte damit zum Amtsbezirk der Burg Creuzburg, dem späteren Amt Creuzburg.

Der Name

Schnellmannshausen kommt von "Snelmunteshusa", was "bei dem Hause des Snelmunt" bedeutet. Snelmunt ist ein Name, der sich wiederum in die Bestandteile "snel" und "munt" zerlegen lässt. "Snel" steht dabei für kühn, streitbar, "munt" ist noch heute in dem Wort Vormund, d. h. Beschützer, enthalten. Der Name "Snelmunt" steht also für "der kühne Beschützer".

Entwicklung der Ganerbschaft

1336 wurden die Treffurter Ritter entmachtet und ihr Besitz als Ganerbschaft Treffurt aufgeteilt. Die drei Ganerben hatten ihre Verwaltungssitze in Treffurt (Hessenhof, Mainzerhof und Sächsischer Hof). 1802 kam der Mainzer Anteil an der Ganerbschaft zu Preußen. Nach 1806 war das Unterdorf Teil des Königreichs Westphalen. 1815 war dann das Unterdorf endgültig preußisch geworden und gehörte dem Landkreis Mühlhausen i. Th. an.

Die Vereinigung der beiden Ortsteile erfolgte erst 1946, als die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg das Land Preußen auflösten. Im Zuge dessen beschloss der Thüringer Landtag ein Gesetz, in dem die Vereinigung der beiden Ortsteile zum 1. Juli 1946 beschlossen wurde. Schnellmannshausen kam damit schon 1946 zum Landkreis Eisenach, während die nördlichen Nachbarorte Treffurt, Falken und Großburschla erst mit der Gebietsreform 1950 dem Kreis Eisenach zugeschlagen wurden.

Eingemeindung

Bereits 1973 kam die Kleinsiedlung Volteroda zu Schnellmannshausen. 1987 zählte dieser Ort 55 Einwohner, der Hof Hattengehau hatte 14 und der Hof Schrapfendorf 6 Einwohner. Nach der Wende und der Deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 kam Schnellmannshausen im Zuge der Gebietsreform von 1993 zu Treffurt.


Geographie

Der Heldrastein aus Richtung Schnellmannshausen

Schnellmannshausen liegt im Nordwesten des Wartburgkreises (WAK) in einem Seitental der Werra. Das Tal erstreckt sich auf einer Länge von etwa acht Kilometer und ist nur zwischen 100 und 700 m breit.

Berge und Gewässer

Die höchste Erhebung ist der Heldrastein mit der Kanzel (503,8 m ü. NN), auf dem sich der Turm der Einheit befindet. Weitere Berge sind der Dreiherrenstein (488,5 m ü. NN) und die Hüneburg (495 m ü. NN), südlich bei Volteroda der Heiligenberg (400,9 m ü. NN) und der Kehrberg (395,1 m ü. NN), sowie im Osten der Breitenberg (442,3 m ü. NN), der Hohe Iberg (418,8 m ü. NN) und der Zwickelsberg (425,3 m ü. NN). Die Erosion der Hochfläche ließ die Täler Melmental, Mohntal, Mertelstal, Märtal, Heldratal und das Schnellmanshäuser Tal im Zentrum entstehen. Der Schnellmannshäuser Bach entspringt unterhalb von Volteroda und wird durch eine starke Karstquelle bei Schrapfendorf gespeist. Er durchfließt den Ort von Süden nach Norden und mündet etwa 1 km nördlich bei Treffurt in die Werra.


Verkehr

Durch Schnellmannshausen verläuft die Bundesstraße B250, im Ort zweigt Landesstraße L2109 nach Großburschla ab. Die L2109 ist nur bis zum Wanderparkplatz am Heldrastein befahrbar. Ab dem Parkplatz dürfen nur noch Forstwirtschaftliche Fahrzeuge fahren.

Kirche

Blick vom Breitenberg auf die Schnellmannshäuser Kirche

Die erste Kirche soll bereits vor 1100 in Schnellmannshausen bestanden haben, ältester Teil der heutigen Kirche ist der romanische Turm. Das heutige Kirchenschiff entstand erst 1792–1794. Im Inneren befindet sich eine 1797 vom Orgelbauer Dittus aus Großburschla geschaffene Orgel, inzwischen mehrfach repariert. In diesem Jahr soll die Orgel umfangreich instand gesetzt werden. Hier gibt es den Bericht dazu.

Buchtip zum Orgelbauer Dittus*

 

Sehenswert ist auch die Deckenausmalung, noch in der Fassung der letzten Renovierung von 1936/37, die Kirche wurde letztmals im Jahr 2000 renoviert. Die Kirche ist von einer hohen Mauer umgeben, eine Wehrkirche ist zu vermuten. An der Kirchhofmauer befinden sich der Prangerstein (von 1610) und ein Nagelstein. Ebenfalls af dem Gelände der Kirche befindet sich das  Kriegerdenkmal zu Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Aktuelle Informationen zur Kirchgemeinde Schnellmannshausen gibt es unter http://www.ev-kirche-treffurt.de/Ev._Kirchengemeinde_Treffurt/Schnellmannshausen.html



“Alte Schule”

Blick vom Breitenberg auf die Schnellmannshäuser Kirche
Die Kirchengemeinde Schnellmannshausen startetet im Jahr 2012 das Projekt„Alten Schule“ gegenüber der Kirche.
Ein Gemeindehaus sollte entstehen. Das Vorhaben soll aber kein reines Bauprojekt werde. Deshalb spricht  die Kirchengemeinde Schnellmannshausen besonders die Männer des Dorfes an, um sich an dem Bau zu beteiligen. Im Frühjahr und im Herbst finden Baustammtische in der Dorfgaststätte statt um das Bauvorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Zahlreiche Arbeitseinsätze folgen....
 
Der Kirchengemeinde will mit dem Projekt mehr bewirken, als nur gute Räumlichkeiten für die Gemeindearbeit zu bekommen. Es soll ein Haus entstehen, dass bewusst als ein „Gottes Haus“ aus der Mitte des Dorfes errichtet wird.

Ziel des Projektes ist es nicht möglichst schnell fertig zu werden, sondern möglichst viele Menschen einzubeziehen. Sollte das Haus zum Reformationsjubiläum 2017 eingeweiht werden, wäre dies schön.t.

Die alte Schule ist vormals ein altes Fachwerkhaus mit den üblichen kleinen Räumen. Die Inneneinrichtung wurde schon vor 20 Jahren entkernt und das Gebäude stand als Ruine. 2012 wurde zur Sicherung das Dach erneuert und die Dachziegel aus dem Jahr 1893 neu verlegt. Im Inneren der Alten Schule soll eine großer Raum entstehen, der als Winterkirche und für große Gemeindeveranstaltung genutzt wird. Dazu wird eine Gebäudehälfte komplett entkernt und mit einer Stahlkonstruktion wieder stabilisiert. In der anderen Gebäudehälfte wird ein kleiner Gemeinderaum, ein Jugend- oder Probenraum, eine Teeküche, ein Behinderten-WC und ein Lager Platz finden.

2017 wurde die “Alte Schule” feierlich eingeweiht und wird als Gemeindehaus (vor allem in den Wintermonaten) genutzt.


Dieser Text basiert auf dem Artikel Schnellmannshausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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